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Genug zum Überleben – aber auch zum Leben?Medienmitteilung vom 28. November 2016: Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen

Wer eine Behinderung hat, ist überdurchschnittlich oft von Armut betroffen. Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen vom 3. Dezember werden Betroffene und Organisationen mit Anlässen in der ganzen Schweiz mit dem Motto «Genug zum Überleben – aber auch zum Leben?» auf diesen Missstand aufmerksam machen. Bundespräsident Johann Schneider-Ammann wird das Anliegen mit einem Aufruf würdigen.

Der diesjährige Tag der Menschen mit Behinderungen findet unter dem Motto «Genug zum Überleben - aber auch zum Leben?» statt. Es soll ein öffentlicher Austausch darüber stattfinden, welche finanziellen Mittel ein würdiges Leben ermöglichen. Dabei geht es nicht bloss um die Existenzsicherung: Das Ausüben eines Hobbys, der Kinobesuch oder ein Abendessen mit Freunden und Freundinnen ist essentiell, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Doch dies ist für viele Menschen mit Behinderungen keine Selbstverständlichkeit: Eine Behinderung ist überdurchschnittlich oft ein Armutsrisiko, wie Zahlen des Bundesamtes für Statistik belegen.

Schweiz verpflichtet sich zu einem angemessenen Lebensstandard

Menschen mit Behinderungen sind einerseits häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Menschen ohne Behinderungen, auch wenn sie über entsprechende Qualifikationen verfügen. Es fehlen die Bereitschaft und Anreize für die Unternehmen, Menschen mit Behinderungen anzustellen. Andererseits sind Personen, die aufgrund ihrer Behinderung ihren Lebensunterhalt nicht selber verdienen können, auf faire Leistungen der Sozialversicherungen angewiesen. Nicht selten reichen diese aber gerade so knapp aus, um die Existenz zu sichern. Die Schweiz hat sich mit der Ratifizierung der UNO-Behindertenrechtskonvention verpflichtet, dass Menschen mit Behinderungen über finanzielle Mittel verfügen, die es erlauben, an Gesellschaft und Kultur teilzunehmen. Die Reformen der Ergänzungsleistungen und der IV, die in naher Zukunft im Parlament debattiert werden, dürfen deshalb unter keinen Umständen weitere Reduktionen der Leistungen zur Folge haben. Bereits heute reichen die Leistungen der Sozialversicherungen in manchen Fällen kaum für ein würdiges Leben aus, wie drei Beispiele im Anhang zeigen.

Vielfältige Anlässe am 3. Dezember

Darauf werden am 3. Dezember zahlreiche Betroffene und Behindertenorganisationen in der ganzen Schweiz aufmerksam machen: mit Standaktionen, kulturellen Anlässen, Podiumsdiskussionen und weiteren Veranstaltungen. Eine Agenda sowie weitere Informationen finden Sie auf der Website www.3dezember.ch. Bundespräsident Johann Schneider-Ammann wird sich mit einem Appell an die Schweizer Bevölkerung wenden. Das Statement wird auf der Website der Bundesverwaltung publiziert.

Auskunft

Marc Moser, Kommunikationsverantwortlicher marc.moser@inclusion-handicap.ch / 076 428 96 94