Menschen mit Behinderungen werden auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt
Menschen mit Behinderungen werden auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor diskriminiert. Sie haben deutlich weniger oft eine Stelle, und wenn, dann haben Sie ein erhöhtes Risiko, benachteiligt zu werden. Besonders besorgniserregend ist, dass sich die Situation in den letzten Jahren nicht verbessert hat. Dies geht aus aktualisierten Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor, die am 3. Dezember 2020 veröffentlicht wurden.
Die Arbeitsmarktbeteiligung der Menschen mit Behinderungen gemäss BFS:
- Knapp ein Drittel der Personen mit Behinderungen (32 Prozent) sind nicht erwerbstätig. Das ist im Vergleich zu Menschen ohne Behinderungen deutlich weniger (18 Prozent).
- Zwischen 2014 und 2018 hat der Anteil der erwerbslosen Menschen mit Behinderungen noch zugenommen (von 25 auf 32 Prozent).
- Von den Menschen, die durch ihre Behinderung stark eingeschränkt sind, haben sogar nur 36 Prozent Stelle.
Diese Zahlen zeigen auf: Die Schweiz kommt ihrer Verpflichtung aus der UNO-Behindertenrechtskonvention (BRK), wonach Menschen mit Behinderungen gleichberechtigten Zugang zum Arbeitsmarkt haben müssen, nicht nach.
Wenn Betroffene eine Stelle haben, sind sie einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt, diskriminiert zu werden. Über ein Viertel der Menschen mit Behinderungen geben an, dass sie Benachteiligungen oder Gewalt am Arbeitsplatz erlebt haben (26 Prozent).
Rüge des UNO-Ausschuss’ zu erwarten
Inclusion Handicap hat die diversen Benachteiligung bereits im Schattenbericht zur Umsetzung der UNO-BRK 2017 beklagt. Bei der Überprüfung der Schweiz durch den UNO-Ausschuss, die für kommenden Herbst zu erwarten ist, ist eine Rüge zu erwarten, weil die Menschen mit Behinderungen benachteiligt werden. Inclusion Handicap fordert unter anderem einen gesetzlichen Schutz vor Diskriminierungen.