Behindertenorganisationen sagen «Nein» zu diesem FMedGMedienmitteilung vom 19. April 2016: Referendum FMedG
Inclusion Handicap empfiehlt der Stimmbevölkerung, bei der Abstimmung vom 5. Juni ein «Nein» zum neuen FMedG in die Urne zu legen. Die Öffnung der Präimplantationsdiagnostik (PID) geht deutlich zu weit und birgt grosse Risiken.
Die vom Parlament beschlossenen Änderungen des FMedG sieht eine fast schrankenlose Öffnung der PID vor. Inclusion Handicap geht das zu weit: Der Dachverband der Behindertenorganisationen empfiehlt deshalb ein Nein bei der Abstimmung vom 5. Juni.
Druck auf Eltern nimmt zu
Die Untersuchung der Embryonen im Reagenzglas wird bei allen künstlichen Fortpflanzungsverfahren erlaubt sein. Damit erhöht sich der Druck auf die werdenden Eltern, die PID anzuwenden. Eltern, die darauf verzichten, müssen in naher Zukunft mit dem Vorwurf rechnen, ein vermeidbares Risiko einzugehen. Entsprechend ist zu befürchten, dass die Solidarität, die gesellschaftliche Akzeptanz sowie die Unterstützung für Menschen mit Behinderungen und ihre Familien abnimmt. Eltern sollen sich nicht für ein Kind mit einer Behinderung rechtfertigen müssen. Denn Menschen mit Behinderungen sind Teil unserer Gesellschaft.
Parlament hat Bogen überspannt
Inclusion Handicap hatte im vergangenen Jahr die Verfassungsänderung zur Zulassung der PID unterstützt. Dies mit der Überzeugung, dass diese Technik ausschliesslich für Paare mit schweren erblichen Veranlagungen erlaubt sein soll. Damit lag der Dachverband der Behindertenorganisationen auf der Linie des Bundesrates, der diese gemässigte Öffnung der PID vorgesehen hatte. Doch das Parlament ging in seinen Beratungen viel zu weit und hat mit der schrankenlosen Öffnung den Bogen überspannt. Bei einem «Nein» am 5. Juni wäre es verpflichtet, einen vernünftigen und moderaten Gesetzesentwurf zu erarbeiten.
Auskunft:
Marc Moser, Kommunikationsverantwortlicher. marc.moser@inclucion-handicap.ch Tel.: 031 307 08 41, Mob.: 076 428 96 94