Internationaler Kindertag: Anlass im Bundeshaus im Zeichen der InklusionMedienmitteilung vom 01.06.2018
Anlässlich des Internationalen Kindertages hat der für diesen Anlass speziell erweiterte Kinderchor «Schwiizergoofe» ein Konzert im Bundeshaus gegeben. Es führten Kinder mit und ohne Hörbehinderung Lieder auf, gespickt mit Passagen in Gebärdensprache. «Dieser farbenfrohe Auftritt symbolisiert die Chancen des gesellschaftlichen Miteinanders – das ist gelebte Inklusion!», sagt Pascale Bruderer, Ständerätin und Präsidentin von Inclusion Handicap.
Initiiert von Pascale Bruderer, Ständerätin und Präsidentin von Inclusion Handicap, sowie Nikol Camenzind, «Schwiizergoofe»-Gründerin, wurde der diesjährige Internationale Kindertag im Bundeshaus gefeiert und genutzt, um auf das Potenzial gesellschaftlicher Inklusion hinzuweisen. Knapp 60 «Schwiizergoofe» mit und ohne Behinderungen wurden vom Nationalratspräsidenten Dominique de Buman im Parlamentsgebäude herzlich willkommen geheissen.
Die Kinderrechte, die am heutigen Internationalen Kindertag im Zentrum stehen, gelten universell und für alle Kinder – egal ob mit oder ohne Behinderungen. Inklusion ist nötig, damit diesen Rechten auch im Alltag tatsächlich zum Durchbruch verholfen werden kann. Dieser Idee der Inklusion gaben die vielen «Schwiizergoofe» mit ihren Liedern, welche erstmals gespickt waren mit Passagen in Gebärdensprache, auf sehr lebendige und farbenfrohe Weise ein Gesicht. «Nicht das, was die Kinder unterscheidet, soll im Zentrum stehen. Sondern wie heute das, was sie verbindet und ihnen allen gemeinsam Freude macht», so Bruderer. «So trägt die Einzigartigkeit jedes Kindes zur Gemeinschaft und bereichernden Vielfalt auf der Bühne bei. »
Kinder mit Behinderungen sind in der Schweiz nicht gleichberechtigt. Sie werden noch immer sehr häufig in Sonderschulen gesteckt, obwohl sie gemäss UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) gleichberechtigt die Regelschule besuchen müssten. «Es fehlt eine konkrete Strategie von Bund und Kantone, diesen Mangel zu beheben», sagt Bruderer.
Bereits im Vorschulalter wird Kindern mit Behinderungen der Zugang zu Angeboten verwehrt, wie Inclusion Handicap im Schattenbericht zur Umsetzung der UNO-BRK festgehalten hat. Besonders drastisch: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind Opfer von Gewalt wird, steigt mit hoher Wahrscheinlichkeit, wenn es eine Behinderung hat.
«Gegen diese Missstände kämpfen wir an», sagt Bruderer. «Deshalb braucht es Projekte wie das heutige Konzert der ‘Schwiizergoofe’: Begegnungen, dank denen gegenseitige Vorurteile fallen. Anlässe, die für alle gleichberechtigt zugänglich sind. Und gemeinsame Erlebnisse, die das Potenzial der Inklusion deutlich machen. Denn die Vielfalt der Gesellschaft ist ihre Stärke!»