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Höhere Franchisen bei den Krankenkassen: Hartes Brot für chronisch Kranke

Aufgrund der ständig steigenden Gesundheitskosten, steht eine generelle Erhöhung der Krankenkassen-Franchisen zur Debatte. Dies könnte für chronisch Kranke zu einem finanziellen Problem werden, wie Inclusion Handicap in der Vernehmlassungsantwort monierte.

Die Bundesratsvorlage über die «Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG)» beinhaltet Vorschläge, wie die ständig steigenden Gesundheits- und Krankenkassenkosten gedämpft werden könnten. Namentlich soll die Mindestfranchise erhöht werden, um Anreize für «unnötige Arztbesuche» zu reduzieren. Dies bedeutet für Menschen, die an einer chronischen Krankheit leiden, Zusatzkosten. Die grosse Mehrheit der Menschen mit Behinderungen benötigt regelmässige Untersuchungen, medizinische Behandlungen oder Rehabilitationsleistungen.

Von einer Franchisenanhebung wären Menschen mit Behinderungen übermässig betroffen, da sie ohnehin eine bedeutend grössere Armutsbetroffenheit haben: Gemäss Bundesamt für Statistik sind sie fast doppelt so oft (19 Prozent) von Armut betroffen als Menschen ohne Behinderungen (11 Prozent). Zwischen 2007 und 2012 stieg dieser Wert gar um 5 Prozent. Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend weiter anhalten wird.

Die UNO-Behindertenkonvention verpflichtet jedoch die Schweiz, dass Menschen mit Beeinträchtigungen das «Höchstmass an Gesundheit ohne Diskriminierung aufgrund von Behinderung» eingehalten werden muss. Die KVG-Vorlage gefährdet diese Vorgabe.