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Regelschule für Kinder mit Behinderungen nicht die Regel

Kinder mit Behinderungen werden in ihrer Schulbildung weiterhin benachteiligt: Nach wie vor besuchen zahlreiche Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen Sonderschulen oder -klassen anstelle der Regelschulen. Dies geht aus einer Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Im Schuljahr 2017/18 sind schweizweit rund 25'000 Schülerinnen und Schüler in Sonderschulen oder -klassen unterrichtet worden. Demgegenüber besuchen nur gut 22'000 Kinder mit besonderen Bedürfnissen mit verstärkten sonderpädagogischen Massnahmen die Regelschulen. Diese Zahlen kommen nicht überraschend und decken sich mit der Erfahrung von Inclusion Handicap aus der Rechtsberatung: Eltern müssen teilweise massiv kämpfen, damit ihre Kinder die Regelschule besuchen können.

Ob ein Kind mit Behinderungen die Regelschule besuchen kann, unterscheidet sich je nach Kanton und dem Engagement der Verantwortlichen auf lokaler Ebene. Der Verpflichtung aus dem Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG), wonach die Integration der Kinder mit Behinderungen in Regelschulen gefördert werden muss, kommen viele Behörden nicht nach. Die Zahlen des BFS (Statistik der Sonderpädagogik: Schuljahr 2017/18 (externer Link)) zeigen deutlich auf, dass die Schweiz von einem inklusiven Bildungssystem noch weit entfernt ist.

Lehrerschaft muss besser unterstützt werden

Ursachen der hohen Quote der separativ beschulten Kinder sind einerseits die mangelnde Ausbildung der Lehrerschaft für den Unterricht von Kindern mit Behinderungen, andererseits deren mangelnde Unterstützung durch Fachkräfte. Der Spardruck verhindert die Finanzierung angemessener Begleitung von Heil- oder Sozialpädagoginnen und –pädagogen. Inclusion Handicap fordert einen grundlegenden Wandel in der Bildungspolitik, in der eine inklusive Schule die Regel sein muss (mehr Informationen dazu im Schattenbericht zur Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention).