Arbeit – Einkommen – SelbstbestimmungMedienmitteilung: Int. Tag der Menschen mit Behinderungen vom 3. Dezember
Menschen mit Behinderungen haben ein deutlich höheres Armutsrisiko als Menschen ohne Behinderung. Sie sind häufiger ohne Stelle, werden oft wegen ihrer Behinderung diskriminiert, und die Leistungen der IV und anderer Sozialversicherungen geraten immer mehr unter Druck. Ein selbstbestimmtes Leben wird für viele Menschen mit Behinderungen so erschwert. Zahlreiche Betroffene und Organisationen werden am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen vom 3. Dezember auf diese Missstände aufmerksam machen. Bundespräsidentin Doris Leuthard wird einen Appell veröffentlichen.
Das Motto des diesjährigen Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen lautet «Arbeit – Einkommen - Selbstbestimmung». Ein selbstbestimmtes Leben ist ein elementares Persönlichkeitsrecht, doch für viele Menschen mit Behinderungen bleibt es ein frommer Wunsch. Denn dazu braucht es ein Mindestmass an finanziellen Mitteln. Zahlen des Bundesamtes für Statistik aber zeigen: Wer in der Schweiz eine Behinderung hat, läuft bedeutend häufiger Gefahr, von Armut betroffen zu sein – Tendenz zunehmend.
Dies ist ein unhaltbarer Zustand. Die Schweiz hat sich mit der UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) zu Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen verpflichtet, dazu gehört ein gleichberechtigter Zugang zum Arbeitsmarkt und ein «angemessener Lebensstandard». Dass sie davon noch weit entfernt ist, zeigten die Behindertenorganisationen mit der Veröffentlichung des Schattenberichts zur UNO-BRK eindrücklich und umfassend auf.
Arbeit als wichtiger Baustein für ein selbstbestimmtes Leben
Seinen Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen, ist eine Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben. Sie ist Existenzsicherung, gibt aber auch die Möglichkeit zur Entfaltung, Wertschätzung und sozialer Kontakte. Menschen mit Behinderungen sind nicht nur überdurchschnittlich oft von Arbeitslosigkeit betroffen, sondern sind auch deutlich häufiger Diskriminierungen ausgesetzt.
Wer keine Arbeit hat, ist auf faire Leistungen der Sozialversicherungen, z.B. von der IV oder den Ergänzungsleistungen angewiesen. Diese reichen kaum aus, um am sozialen Leben teil zu nehmen. Ausserdem werden ständig Leistungen gekürzt, die Betroffenen stigmatisiert oder der Zugang erschwert. Letzteres führt dazu, dass immer mehr Menschen mit Behinderungen in die Sozialhilfe abrutschen.
Vielfältige Anlässe am 3. Dezember
Auf diese schwierige Situation wollen die Menschen mit Behinderungen und ihre Organisationen am 3. Dezember aufmerksam machen. In der ganzen Schweiz finden Standaktionen, kulturelle Anlässe, Podiumsdiskussionen und weitere Veranstaltungen statt. Bundespräsidentin Doris Leuthard wird sich mit einem Appell an die Schweizer Bevölkerung wenden. Das Statement wird auf der Website der Bundesverwaltung publiziert.
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung wird von AGILE.CH, Inclusion Handicap und Pro Infirmis koordiniert.