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Ein Meilenstein für Menschen mit BehinderungenMedienmitteilung vom 16.06.2017: DV von Inclusion Handicap

Inclusion Handicap hat heute in Bern seine Delegiertenversammlung abgehalten. Haupttraktandum war der erste Schattenbericht zur UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK), der von den Delegierten verabschiedet wurde. «Dieser Bericht ist eine einzigartige Errungenschaft. Er zeigt erstmals den umfassenden Handlungsbedarf auf, damit Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt leben können», resümiert Pascale Bruderer, Präsidentin von Inclusion Handicap. «Er ist das Resultat grosser Arbeit, die hinter uns liegt – vor allem aber auch eine Verpflichtung und Motivation für die grosse Arbeit, die vor uns liegt.» Ausserdem wurden an der DV zwei vakanten Sitze im Vorstand neu besetzt.

«Der Schattenbericht beleuchtet eindrücklich, was es heisst, in der Schweiz mit einer Behinderung zu leben», sagt Bruderer. «Er verdeutlicht für alle Lebensbereiche, dass es noch ein steiniger Weg ist, bis die UNO-BRK umgesetzt ist.» Die inhaltliche Palette ist breit: Von den Diskriminierungen im Arbeitsmarkt, Hürden zum selbstständigen Betreten von Gebäuden bis zu kaum vorhandenen politischen Rechten für Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung, um nur einige zu nennen.

Seit 2014 ist die UNO-BRK in der Schweiz in Kraft. Mit dem Schattenbericht legen die Behindertenorganisationen dar, wo überall Handlungsbedarf besteht. Er wird Ende August veröffentlicht und beim UNO-Ausschuss für die Rechte der Menschen mit Behinderungen eingereicht.

Breit abgestützter Schattenbericht

Das Dokument ist sehr breit abgestützt: Er wurde von Inclusion Handicap in enger Zusammenarbeit mit direkt betroffenen Menschen mit Behinderungen sowie Vertreterinnen und Vertretern zahlreicher Behindertenorganisationen erarbeitet. Zudem flossen Rückmeldungen einer breiten Umfrage ebenso in den Bericht ein wie die Befragungen von Expertinnen und Experten.

Der UNO-Ausschuss beurteilt die Vertragsstaaten, wie weit die Umsetzung der BRK fortgeschritten ist. Dazu zieht er neben dem Schatten- auch den Initialstaatenbericht bei, den der Bund 2016 eingereicht hatte. Dieser fokussiert jedoch in erster Linie auf bestehende Rechtsgrundlagen, verschweigt jedoch weitgehend, wie die Situation für Menschen mit Behinderungen im Alltag aussieht. «Dies beleuchtet nun aber unser Schattenbericht», sagt Bruderer. «Er verdeutlicht, wie nötig eine koordinierte, kohärente und umfassende Behindertenpolitik ist.»

Zwei neue Vorstandsmitglieder, eine neue Mitgliederorganisation

Die Delegierten besetzten zwei vakante Sitze im Vorstand: Gewählt wurden Roger Staub, Geschäftsleiter von Pro Mente Sana, sowie Peter Keller, Präsident von PluSport. Inclusion Handicap ist ausserdem erfreut, den Verband Dyslexie Schweiz als 25. Mitgliederorganisation begrüssen zu dürfen: Zudem ist der Gewerkschaftsdachverband Travail.Suisse neues Solidarmitglied.